Zwei Siege zum Auftakt (11-5 und 6-3), das war die Bilanz am ersten Wochenende der Baseball Bundesliga in der Begegnung der Heidenheim Heideköpfe gegen die Haar Disciples. Maximale Ausbeute also für die Mannschaft aus Ostwürttemberg. Überraschend durften sie sogar vor eigener Kulisse spielen, denn die Begegnungen wurden kurzfristig nach Heidenheim verlegt, obwohl die Disciples – zumindest offiziell – Heimmannschaft blieben, was vor allem bedeutet, dass sie Nachschlagrecht hatten. Aber das half dann auch nicht mehr. Der Unbespielbarkeit des Platzes in Haar war es jedenfalls zu verdanken, dass die Disciples sich auf den Weg nach Heidenheim machten. So schnell ließ sich wohl kein andererPlatz auftreiben, der den Anforderungen an ein Bundesligaspielfeld gerecht wurde.
Aber das schadete den Heideköpfen nicht. Schon der erste Ball, der auf den Catcher der Heidenheimer, Simon Gühring, zugeflogen kam, wurde zu einem Homerun über den Zaun im Outfield geschlagen. Ryan Lilly war schon auf Base, nach einem Base-Hit, und so stand es bereits früh 2-0 für Heidenheim.
Markus Winkler auf der anderen Seite, hatte Anfangs ein paar Probleme, den Ball in die Strikezone zu werfen. Haar schaffte den Anschluss zum 1-2, aber letztendlich konnten sie nicht verhindern, dass sich die Heideköpfe absetzten. Ray Stokes, der neue Mann im Trikot der Heideköpfe, der an der zweiten Base spielte, brachte die zuvor bereits auf Base gelangten Hagen Rätz und Marcel Hering mit seinem Base-Hit nach Hause zum 4-1.
Stokes erwies sich als Verstärkung, nicht nur am Schläger, sondern auch vor allem zwischen den Bases. Beachtliche sieben „stolen bases“ konnte er nach den beiden Partien in seiner Statistik verbuchen. Dazu noch Ryan Lilly, der in der Defensive mit präzisen und harten Würfen aus der Drehung beeindrucken konnte. In beiden Spielen, sammelten die Heideköpfe gerade mal einen Error ein, spielten insgesamt schon erstaunlich sicher, wenn man bedenkt, dass die Saison erst gerade anfängt und die Routine noch etwas fehlt.
Dass der Sieg gelang, lag aber auch am starken Pitching. Winkler fand die Zone immer besser und ließ kaum noch einen Spieler des Gegners auf Base gelangen. Robert Gruber löste ihn schließlich ab und machte seine Sache nicht weniger gut. Drei Double-Plays in diesen letzten drei Innings unterstrichen, wie gut es bereits lief im Heidenheimer Infield. Und ein solches, beendete auch die erste Partie beim Spielstand von 11-5 für Heidenheim.
In der zeiten Partie sollte Dusty Bergman dann als Starting Pitcher überzeugen. Der bereits für die Los Angeles Angels in den Major Leagues eingesetzte US-Amerikaner, überzeugte durch gnadenlos hartes Pitching, schaffte in fünf Innings sechs Strike-outs und erlaubte nur einen Hit. Abstimmungsprobleme gab es noch mit dem Catcher Simon Gühring, der sich erst auf die schnellen und sehr stark brechenden Bälle Bergmans einstellen musste.
Aber zunächst musste Heidenheim ja zum Schlagen. Und auch da klappte es sofort. Ray Stokes erzielte einen Hit und lief bei den nächsten Pitches erst zum zweiten und dann zum dritten Base. Schließlich erreichte er nach eine Sacrifice Bunt (bei dem der Batter absichtlich ausgeht) Home und machte den ersten Punkt.
ZWar schaffte Haar im zweiten Durchgang den Ausgleich zum 1-1. Aber dann legte Ryan Lilly los, erwischte einen Wurf des gegnerischen Pitchers voll zum Homerun. Im vierten drei weitere Punkte zum 5-1 für Heidenheim. Ray Stokes eröffnete wiederum mit einem Hit, diesmal allerdings per Bunt, was für seine Schnelligkeit spricht. Lilly schaffte einen ebensolchen und wartete dann auf Robert Gruber, der beide mit seinem Schlag nach Hause brachte. Schließlich legte Peter Dankerl noch einen Punkt nacht, bevor er Dusty Bergman auf dem Mound ablöste. Haar konnte in der Folge noch für etwas Unruhe sorgen und zwei weitere Punkte herankommen, bevor Heidenheim auf 6-3 erhöhte und das Spiel schließlich dank weiterhin guter Defense nach Hause brachte.
Auch in Regensburg dreht sich das Personalkarussel. Wie bereits im Beitrag über die Mannheim Tornados erwähnt, wird der sicher beste Pitcher der Wirbelwinde, Eddie Aucoin, das Trikot wechseln. Erst gestern (27. März 2009) war es aber offiziell: Der US-Amerikaner unterschrieb für die Legionäre und wird bereits am Sonntag in Deutschland eintreffen, aber nur um direkt nach Nettuno weiterzufliegen, wo die Legionäre um den European Cup 2009 spielen werden.
Außerdem wird Ludwig Glaser wieder für die Legionäre spielen. Nachdem sein Vertrag bei den Los Angeles Angels nicht verlängert wurde, wird er seine Karriere in Schwabelweis fortsetzen.
Aber auch auf den Einsatz hockarätiger amerikanischer Spieler, möchte Regensburg nicht verzichten. Matt Vance und Scott Lonergan stammen beide aus Kalifornien. Lonergan war als Pitcher für die verschiedensten Farm Teams der Boston Red Sox in den Minor Leagues aktiv, spielte sogar in der höchsten, der sogenannten AAA Liga dieser Art „zweiten Liga“ der USA. Er kommt auf Empfehlung seines Freundes Craig Crow, der nach einer Verletzung im Halbfinale 2008 nicht mehr in Regensburg aktiv sein wird. Allerdings tritt der Amerikaner nur in den Europapokalspielen und in den Spielen gegen die Heideköpfe an. Mitte April wird er bereits wieder in die USA zurückkehren, wo er in der unabhängingen „Golden Baseball League“ antreten wird.
Matt Vance wird als Shortstop Simon Kudernatsch ersetzen, der nicht nach Regensburg zurückkehrt, nachdem er sein College Semester beendet hat. Der neue Shortstop war für die Harvard University als Shortstop und Outfilder in der Ivy League aktiv. Er hält dort die Rekorde für Stolen Base und Doubles und war 2006 und 2007 jeweils im All-Star Team.
Mit den Neuzugängen werden die Legionäre nicht nur in der European League versuchen, eine entscheidende Rolle zu spielen, sondern auch in der deutschen Bundesliga wieder um den Titel des deutschen Meisters zu kämpfen.
Offizielle neue Zugänge sind Jan Rüssel, Sascha Lutz, Mike Otto, Bob Lindsay.
Verlassen werden die Tornados Paul Waterman und Eddie Aucoin.
Am schlimmsten dürfte hierbei der „Verlust“ des wohl besten Werfers in der deutschen Bundesliga, Eddie Aucoin, sein. Der aus Boston stammende Aucoin kam erst für die Saison 2008 nach Mannheim und hat das dortige Publikum auf Anhieb begeistert. Unvergessen sind auch seine unwiderstehlichen Auftritte in den Playoffs der letzten Saison, insbesondere in der „Best of Five“ Serie um die deutsche Meisterschaft, die vor allem Dank seiner Pitches in das fünfte Spiel gebracht werden konnte. In der nächsten Saison wird Aucoin für den Endspielgegner der Tornados spielen, die wohl ein Angebot vorgelegt haben, dem auch Aucoin nicht widerstehen konnte, obwohl es ihm in Mannheim eigentlich gefallen hatte.
Sascha Lutz dürfte der Prominenteste der Neuzugänge sein. Lutz ist aktiver Nationalspieler und war in 2008 noch für die Mainz Athletics am Start. Bei den Europameisterschaften 2007 hatte Lutz einen Schlagdurchschnitt von .419 bei 7 Runs. Er war in 8 Spielen am Start und mit Verantwortlich für das durchaus beeindruckende Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft, die zum zweiten Mal in Folge das Turnier auf dem vierten Platz abschließen konnte. 2008, beim Final Olympic Qualification Tournament, hatte er immer noch einen Batting Average von .269 und hatte im Centerfield neben einem Assist auch 17 Putouts. Beim 1:0 Sieg gegen die Nationalmannschaft aus Spanien, schlug er den Homerun zum einzigen Punkt, mit dem der Sieg über eine der besten Mannschaften in Europa sichergestellt werden konnte. Und für die Athletics war er einer der wichtigsten Spieler beim Gewinn der Meisterschaft 2007. Im ersten Vorbereitungsspiel, konnte er bereits mit 4 Homeruns überzeugen. Also eine echte Verstärkung für die Batting Lineup der Mannheim Tornados.
Ein Rückkehrer ist Jan Rüssel, der sich 2009 wieder das Trikot der Tornados überziehen wird. Er wird als Starting Pitcher versuchen, Eddie Aucoin zu ersetzen. 2008 musste er eine Pause einlegen, weil ihn sein Arbeitgeber SAP für ein Jahr nach Indien schickte. Aber 2007 war er mit Verantwortlich dafür, dass die Tornados zum ersten Mal seit längerem wieder in die Play offs kamen. Rüssel im Lineup zu haben, ist für die Tornados auch sehr wichtig, weil deutsche Pitcher auf diesem Niveau nicht unbedingt einfach zu finden sind.
Aber wenigstens konnte ein weiterer deutscher Werfer gefunden werden. Mike Otto hatte seine Karriere schon fast beendet, weil er über die letzten Jahre unter starken Rückenschmerzen litt und deswegen sowohl für Paderborn, als auch für Saarlouis die Saison jeweils nicht beenden konnte. Mit den Darmstadt Whippets, gelang ihm dann der Aufstieg aus der Regionalliga in die zweite Bundesliga. Im Herbst 2007 konnte er dann wieder pitchen und trat für die deutschen Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften in Taiwan gegen Thailand an. Nach sieben Innings ohne Gegenpunkt, wurde er schließlich ausgewechselt, die Mannschaft errang einen 2:0 Sieg gegen das Team aus Asien. Otto wurde in Mainz lange behandelt und ist nun wieder fast schmerzfrei. Für die Mannheim Tornados, wird er 2009 wieder aktiv in der ersten Bundesliga antreten und versuchen, an seine stärksten Zeiten bei den Mainz Athletics und in Fürth anzuknüpfen.
Außerdem wird auch das Trainerteam um Georg Bull verstärkt. Bob Lindsay ist Scouting Koordinator der Cincinnati Reds für Europa und Süd Afrika und wird ab sofort als Co-Trainer für die Tornados aktiv. Bisher war Lindsey Co-Trainer bei den Bad Homburg Hornets, die in der zweiten Bundesliga Süd antreten. Daneben übernahm er auch bereits Verantwortung für das Baseballteam der Internationalen Schule in Frankfurt. Mit Georg Bull war er bereits ständiger Gast bei den Lehrgängen der deutschen Jugendnationalmannschaft und war bei allen großen internationalen Nachwuchsturnieren mit dabei.
Das Ziel soll der erstmalige Gewinn des Titels eines deutschen Meisters sein. Dafür werden die Heidenheim Heideköpfe in der nächsten Saison einiges tun. Neben vier aktuellen Nationalspielern, kommen auch bis zu vier Spieler aus den USA zum Einsatz. Außerdem stehen auch gute Spieler aus dem eigenen Nachwuchs zur Verfügung und ebenso Spieler.
Die nächste Saison ist bereits die zehnte der Heidenheim Heideköpfe in der ersten Bundesliga. Am Ende soll diesmal der Titel herausspringen. Im letzten Jahr konnten sich die Heideköpfe-Baseballer bereits den Titel im Süden erkämpfen. Während der Playoffs, schieden die Heideköpfe dann in drei spannenden Spielen gegen die Mannheim Tornados im Halbfinale aus. 2009 ist das erklärte Ziel, diesmal bis ins Finale zu kommen und den Titel erstmals nach Ostwürttemberg zu holen.
Es warten starke Gegner, denn in der Südgruppe treten neben Heidenheim auch die beiden Vorjahresfinalisten aus Mannheim und Regensburg an. Die Tornads und Legionäre haben neben den regulären Spielen der Saison auch noch Auftritte in Turnieren um den Titel eines Europameisters. Für die Heideköpfe beginnt die Saison 2009 Auswärts. In Haar bei München, werden sie bei den Disciples antreten und am 5. April 2009 die neue Saison eröffnen. Am Ostermontag, 13. April 2009, treffen die Heideköpfe dann im ersten Heimspiel der Saison auf den amtierenden deutschen Meister, die Regensburg Legionäre.
Die weiteren Heimspiele der Heideköpfe (Spielbeginn jeweils 13:00 Uhr):
Die Grundstruktur der in 2008 erfolgreichen Mannschaft bleibt erhalten, dazu werden aber auch neue Spieler kommen, die Hoffnung auf tolles Baseball an der Brenz aufkommen lassen. Besonders erwähnenswert ist hierbei, dass der ehemalige Spieler der Major League aus den USA, Mike Hartley, wieder als Headcoach nach Heidenheim kommen wird. Er tritt somit bereits seine zweite Saison als Spielertrainer der Heideköpfe an. Außerdem konnte auch Ryan Lilly wieder verpflichtet werden, der im Jahre 2008 den Titel als „Best Hitter“ der 1. Bundesliga Süd erringen konnte.
Zwei weitere Spieler aus den USA, werden die Präsenz aus Übersee noch verstärken. Dabei handelt es sich zum einen um Dustin „Dusty“ Bergman, der 2004 noch für die Anaheim Angels an den Start ging und danach für mehrere Minor-League Teams antrat. Außerdem Ray Stokes als Centerfielder und 2nd Baseman, der für die Single-A Mannschaft der San Diego Padres antreten durfte. Damit ist vor allem die Pitcher-Riege noch einmal verstärkt worden, denn Dusty Bergman ist ein Pitcher, der bereits in den Major Leagues auf dem Mound stand. Mike Hartley wird sich hauptsächlich auf den Job als Trainer konzentrieren, aber auch als Pitcher-Alternative zum Einsatz kommen. Außerdem werden die deutschen Nationalspieler Simon Gühring, Markus Winkler, Robert Gruber und Andy Janzen für den letztjährigen Südgruppengewinner auflaufen. Sam Whitehead bleibt ebenfalls Teil der Pitcher-Riege der Heideköpfe wie Peter Dankerl, Hagen Rätz und Aljosha Schattmann.
Marcel Hering und Daniel Vaas sind wieder gesund, nachdem sie in der vorigen Saison noch von Verletzungen geplagt wurden und werden wie David Füßer, Johannes Schäffler und Konstantin Stengler, der aus der eigenen Jugend stammt, als Ergänzungsspieler die Line-Ups und Ersatzbank der Heideköpfe füllen.
Nicht nur die deutsche Meisterschaft ist in diesem Jahr wichtig, sondern auch die Baseball-Weltmeisterschaft, deren Vorrunde ja im eigenen Land stattfindet. In Vorbereitung auf die Vorrundenphase in Regensburg, wird die deutsche Nationalmannschaft mit einigen der Heideköpfe-Aktiven im Landesleistungszentrum Heidenheim trainieren. Am 9.9.2009 findet so das Spiel Deutschlands gegen China statt, am 11.9.2009 gegen die USA und am 12.9.2009 gegen Venezuela. Als Vorbereitung, wird am 5. September 2009 dann auch noch ein Spiel gegen einen noch zu findenden Gegner in Heidenheim ausgetragen. Eventuell wird am 6. September noch ein Spiel stattfinden, letzteres ist aber noch nicht sicher.
Für die Meisterschaftsrunde, wird sich das Team der Heideköpfe jedenfalls wieder in einem Trainingslager vom 27. März bis 1. April 2009 in Piacenza/ Italien begeben, wo auch gegen starke Mannschaften aus Italien gespielt wird.
Anscheinend wird die Erste Baseball-Bundesliga im nächsten Jahr nicht mehr aus sechzehn Mannschaften bestehen. Wie es derzeit scheint, werden die Neuenburg Atomics als Absteiger aus der ersten Bundesliga nicht ersetzt, weil sowohl die Ladenburg Romans als auch die Bad Homburg Hornets an einem Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse nicht interessiert sind.
Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich auch in der Nordgruppe ab. Zwar werden die Pulheim Gophers ihr Recht auf Aufstieg in Anspruch nehmen, neben den abgestiegenen Neunkirchen Nightmares werden aber auch die Hannover Regents die Nordgruppe der ersten Bundesliga verlassen. Die Dohren Wild Farmers haben kein Interesse an dem freigewordenen Platz, und so wird im Norden ebenfalls ein Team weniger antreten.
Die besten Spieler der Saison wurden am Ende der Spielzeit 2008 gekürt. Für den Süden sind dabei die Mannschaften aus Mannheim, Heidenheim und Regensburg mit Auszeichnungen bedacht worden.
Nicht unerwartet kommt dabei die Auszeichnung für Eddie Aucoin, der bei den Tornados eine unwiderstehliche Saison gepitcht hat. Für die Saison 2008, wurde deswegen Aucoin zum Pitcher des Jahres gekürt. Sein ERA betrug dabei 0.94 (Vorjahr: 1.91) bei acht Siegen und drei Niederlagen. Lediglich 4 Walks, 1 Wild Pitch, ein Batting Average seiner Gegner von gerade mal 0.159 und 102 Strikeouts bei 315 „batters faced“ sprechen dafür, dass der Pitcher seine gegnerischen Batter sehr gut unter Kontrolle hatte.
Die Legionäre haben aber auch einen starken Pitcher. Garant für den Gewinn der Meisterschaft waren drei Siege der Legionäre, bei allen dreien stand Philipp Hoffschild auf dem Mound und konnte so seinen jeweiligen Einsatz genauso siegreich gestalten, wie das auf der anderen Seite auch Eddie Aucoin gelang. Mit drei Wins in den Finalspielen, wurde Hoffschild durchaus verdient zum Most Valuable Player der Saison gekürt.
Aber auch die Heideköpfe konnten in einigen Kategorien punkten, und es waren Kategorien in der Offensive, für die Heidenheim ausgezeichnet wurde. Diesmal ist es aber nicht Simon Guehring, der zum besten Schlagmann der Saison gekürt wurde, sondern Ryan Lilly, der ein Kopf-an-Kopf Rennen mit Klaus Hopfensberger für sich entscheiden konnte. Die Statistiken beeindrucken: On-Base plus Slugging Average: 1.241 (1. Platz), fünf Homeruns (2.), 14 Doubles (2.), zwei Triples (3.), Slugging Percentage 0.705 (1.) und On-Base-Average 0.535 (2.). Dazu dann auch noch 22 Stolen Bases. Um die Offensive war es dieses Jahr hervorragend bestellt in Heidenheim.
Es ist zu Ende, der deutsche Meister des Jahres 2008 steht fest. Nach vier spannenden Spielen und einem eher klaren Auftritt Regensburgs vor eigener Kulisse bei etwa 1700 Zuschauern in der Armin-Wolf-Arena, dem „schönsten Stadion mitteleuropas“, wie der Stadionsprecher unbescheiden anmerkte, geht der Pokal des deutschen Meisters zum ersten Mal in der deutschen Baseballgeschichte zu den Regensburgern, wenn auch nicht zum ersten Mal nach Bayern. In den Jahren 1962 und 1969 konnte schon einmal ein Team aus Bayern deutscher Meister werden, in beiden Fällen die Baseball-Abteilung von Bayern München als Baseball Club München.
Diesmal also Regensburg. Und im fünften Spiel, kam Spannung eigentlich nur zu Beginn auf. In den ersten Innings gab es keine Punkte. Nach 2 kompletten Innings, stand es immer noch 0:0 und auch nach Mannheims Hälfte in der Offensive, änderte sich daran nichts. Spannende Situationen bisher Fehlanzeigen, einzig erwähnenswert höchstens das Single von Chris Falls gegen Philipp Hoffschild im ersten Inning. Da war der Pitcher aus Regensburg wohl noch nicht so ganz warm, später konnte man das vertraute Klacken des Baseballs am Schläger auf Seiten Mannheims nur noch selten hören, zu präzise kamen die Würfe des Regensburger Werfers in die Strikezone geflogen.
Ebenfalls erwähnenswert, dass Mannheims bester Batter, Marvin Appiah, gleich im ersten Inning ein Strike-Out kassierte und auch sonst heute nicht unbedingt vom Schlagglück begünstigt war. Aber das wäre andererseits auch ungerecht gegenüber Hoffschild, mit Pech hatte die Misere der Tornados nicht viel zu tun. Es war die Wurfgewalt und Präzision eines wirklich guten Pitchers, die hier über die geballte Schlagkraft aus Mannheim triumphierte.
Und so musste Georg Bull im dritten Inning sehen, wie die Legionäre gegen ihren besten Pitcher, den Engländer Craig Pycock, der heute für Mannheim auf dem Mount stand, die erste Punkte nach Hause brachten. Nach einigen sehr geradlinigen Innings, in denen die Batter auf beiden Seiten genauso schnell wieder Platz nahmen, wie sie zum Schlagmal getreten waren, lief die Schlagmaschinerie der Legionäre warm. Ludwig Glaser und Markus Gienger setzten die Defensive Mannheims mächtig unter Druck mit zwei direkt aufeinanderfolgenden glasklaren Singles. Mit Läufern auf dem ersten und zweiten Base und keinem Aus, waren sie bereits in einer guten Situation, die sich noch einmal sehr verbesserte, als Glaser erfolgreich die dritte Base stehlen konnte und in seinem Windschatten auch noch Gienger auf die zweite Base kam. Der Rest war Formsache, trotz eines Strikeouts gegen Regensburg. Ein Double von Philipp Howard brachte die ersten beiden Punkte für Regensburg nach Hause. Ein Double Play brachte die Tornados dann aber aus dem Inning, Pycock fing den Comebacker aus der Luft und feuerte den Ball auf die zwei, wo sich Howard zu weit gelöst hatte. Er hatte keine Chance mehr auf eine Rückkehr.
2:0 in Führung, das konnte es schon fast sein, so gut wie die Defense der Legionäre stand. Und bei dem Pitching von Hoffschild, war für die Tornados nicht mehr viel drin, sollte man meinen. Und hätte damit auch Recht gehabt, denn heute kam kein Aufbäumen der Tornados, die bisher in allen Spielen so bravourös gekämpft hatten. Mit einem Eddie Aucoin, der nicht auf dem Mound sondern im Feld spielte, war gegen die Legionäre nichts zu holen. Nach Punkten schlugen sie vergebens, mehr als das zweite Base war in keinem Inning erreichbar. Dafür kamen die Legionäre immer besser ins Spiel. Im vierten Inning nämlich gleich nochmal mit einem Punkt. Ein schlechter Wurf auf 1 nach einem Schlag von Alexander Lauterbach ging weit über Jens Heymer an der 1 hinweg, damit war Lauterbach auf der zweiten Base. Ein Strike-Out und ein Aus auf der Eins, nährten Hoffnungen, noch einmal glimpflich davon zu kommen. Aber dann erwischte Daniel Husband den Ball optimal und drückte ihn ins Centerfield. Der dritte Punkt für Regensburg erreichte das Homeplate und in diesem Inning auch erst mal der letzte, trotz einem weiteren Single war nicht mehr drin.
Lauterbach glänzte dann im fünften Inning auch in der Defense, als er einen scharf und hoch geschlagenen Linedrive von Billy Hess mit einem gewaltigen Sprung gerade eben noch so erwischte. Für Mannheim war immer noch nichts zu holen.
Langsam wurde es eng und die zweite Hälfte des fünften Inning gehörte wiederum Regensburg. Mannheim hatte inzwischen den Pitcher gewechselt, Waterman übernahm für Pycock. Gessmann verlor keine Zeit, ihn sofort unter Druck zu setzen. Er legte mit einem Single los. Ein Sacrifice Bunt (Opferschlag, bei dem der Batter freiwillig das Risiko in Kauf nimmt, ausgemacht zu werden), brachte ihn auf die zweite Base, während der Batter als erstes Aus wieder auf die Bank zurück musste. Gessman auf der zwei, stahl dann sofort auch noch die drei. Der Wurf des Catchers war nicht sehr genau, der Ball lag im Leftfield und der Wurf an die Platte, war zwar akurat, aber auch spät genug, um den vierten Punkt nach Hause zu bringen. Ein Flyout brachte das zweite aus, aber immer noch nicht hatten die Legionäre genug. Drei weitere Singles später, war der fünfte Punkt über die Platte gekommen. Runner auf den Ecken, ein Schlag auf den Spieler am zweiten Base, der ihn nicht unter Kontrolle brachte. Noch ein Punkt und alle Spieler Save, 6:0. Ein gewaltiger Schlag ins Outfield konnte von Marvin Appiah im Rightfield aber unter Kontrolle gebracht werden und das fünfte Inning war zu Ende.
Inzwischen schien Mannheim den Willen, noch eine Wende zu schaffen, verloren zu haben. Zwar schaffte Marvin Appiah noch einen Schlag, der ihn auf die erste Base brachte, aber ansonsten war nichts mehr zu holen. Allerdings im sechsten Inning auch für die Legionäre nichts mehr, die gegen den neuerlich gewechselten Pitcher aus Mannheim nichts zuwege brachten. Helge Holfelder machte seine Sache besser, als seine Vorgänger in den Innings davor.
Die wollten es jetzt aber doch wissen und packten im siebten Inning, nachdem Philipp Hoffschild die drei Batter Mannheims bei einem Walk wieder auf die Bank geschickt hatte (erwähnenswert: Ein blitzsauberes Double-Play der Regensburger Verteidigung), die entscheidenden Runs zum 10:0 auf die Anzeigetafel. Walk, Single, Bunt, mit Unterstützung der Verteidigung Mannheims gelang der siebte Punkt. So einfach war das auf einmal geworden. Bei Läufern auf dem zweiten und dritten Base ein neuerliches Single von Daniel Husband, der achte Punkt. Und langsam Hoffnungen bei Regensburg, dass man den Pokal schon nach Ende des Innings hochstemmen könnte. Bei Läufern auf den Ecken dann neuerliche Probleme für Holfelder. Plötzlich löste sich der Runner von eins und rannte in Richtung der 2. Helge Holfelder behielt erst einmal die Nerven und warf nicht. Warum eigentlich, ist man versucht zu fragen? Normalerweise wäre das sicher richtig, aber wenn man schon 8:0 hinten liegt, sollte man dann nicht versuchen, schnell aus dem Inning zu kommen? Bis dahin war im Inning jedenfalls noch keiner aus gewesen.
Falsch war das aber sicher nicht und Spielentscheidend schon gar nicht. Runner auf 1 und 3 und einer der besten Regensburger in dieser Serie trat ans Plate: Der hervorragende Catcher Markus Gienger baute sich am Schlagmal auf. Und dann flog der Ball in Richtung Rightfield, gespannt hinterherschauende Regensburger Spieler und Zuschauer verfolgten die Flugbahn des Balles, der kaum einen Meter innerhalb der Baseline auf den Boden kam. Zwei Runner scorten, der neunte und zehnte Punkt für Regensburg und danach brachen alle Dämme. Zuschauer standen auf den Rängen, Regensburger rannten aufs Spielfeld, der Schiedsrichter erklärte das Spiel für beendet und die Legionäre feierten den ersten Titel ihrer Vereinsgeschichte im eigenen Stadion. Was danach kam, kennt man von vielen Meisterschaften. Es ist aber immer wieder schön, wie man einen Titel wie diesen feiern kann.
Kurz nach der Pokalübergabe, verschwanden die Tornados schnell im Bus aber eigentlich hatte der deutsche Rekordmeister keinen Grund zur Flucht. Mit hervorragendem Baseball, hatte man dieses Finale überhaupt erst erreicht und die beste deutsche Mannschaft bis ins fünfte Spiel gezwungen. Den Tornados ist es zu verdanken, dass diese Meisterschaft zu einer hochspannenden Angelegenheit werden konnte. Auch wenn am Ende die Legionäre feierten und es nur zu verständlich ist, dass die Tornados nicht nur dabeistehen und mitklatschen wollten.
Das „schönste Stadion Mitteleuropas“. Vielleicht haben die Legionäre damit ja Recht, ein Schmuckstück ist das Stadion auf jeden Fall. Und ein würdiger Abschluss für die deutsche Finalserie allemal. Die Pokale sind übergeben, nicht nur der Meisterpokal an Regensburg und der Pokal für den zweiten an Mannheim, sondern auch der Pokal für den besten Batter. Mit einem Average von über .500 ist dies Ludwig Glaser, der US-Legionär der Legionäre. Bester Pitcher war – wie fast zu erwarten – mit einem ERA von weniger als 1 Philipp Hoffschild, der wirklich ausgezeichnet geworfen hat. Und der MVP der Finalserie kommt ebenfalls aus Regensburg. Der Catcher der Legionäre, Markus Gienger, die Nummer 8, darf diese Trophäe mit nach Hause nehmen.
Damit haben die Legionäre das ausgegebene Saisonziel erreicht. Die Tornados haben das ihre allerdings weit übertroffen. Wer hätte schon damit gerechnet, dass sie ins Finale einziehen und dann erst im fünften Spiel unterliegen würden? 10:0 ist allerdings die Höchststrafe, vor allem vor Ende der regulären Spieldistanz. Das hat Mannheim sicher nicht verdient. Zu hoffen bleibt aber, dass dieses Tornados-Team zusammenbleibt und versucht, nächstens Jahr wieder nach den Sternen zu greifen. Wenn sie Regensburg lässt, haben sie vielleicht eine Chance.
Box Scores DM-Finale Spiel 5:
Team
1
2
3
4
5
6
7
8
9
R
H
E
Tornados
0
0
0
0
0
0
0
X
X
0
4
4
Legionäre
0
0
2
1
3
0
4
X
X
10
12
1
Spiel 4
Die Zaplive Media GmbH aus Freiburg bietet diesen Service, durchgeführt wird die Übertragung selbst vom BWBSV Medienbeauftragten Eckhard Tröger. Link zu Zaplive: www.zaplive.tv/web/baseball/home
Spannung pur in Mannheim im vierten Spiel zwischen den Tornados und Legionären. Im ersten Inning bereits demonstrierte der starke Pitcher Mannheims, wohin die Reise gehen konnte, mit harten und präzisen Würfen, stellte er die Legionäre vor größere Probleme. Es ging direkt wieder zurück auf die Bank für Regensburg, eins-zwei-drei, und schon war es wieder vorbei. Aber heute sollte es nicht ewig so weitergehen.
In der zweiten Hälfte des Innings, schafften es die Tornados, die Bases mit ihren Spielern zu füllen. Ein Basehit brachte dann den ersten Run des Tages nach Hause, ein Auftakt nach Mass für den Hausherrn, der sofort demonstrierte, dass er nicht gewillt war, hier nur für die Regensburger die Jubelfeier vorzubereiten. Rene Franke ging bei seinem Schlagversuch dann aber leer aus.
Im zweiten Inning, geriet der Starter aus Mannheim dann aber doch in Schwierigkeiten. Ungewohnte Probleme, die Strike-zone zu finden, brachten schnell Runner auf alle drei Bases. Ein Double Play rettete den Amerikaner und die Tornados aber aus dem Inning und die Wirbelwinde übernahmen wieder die Bats, mit denen sie heute umzugehen verstanden.
Und das demonstrierten sie dann auch eindrucksvoll. Ein gewaltiger Homerun verschaffte den Gastgebern noch mehr Respekt und setzte Martin Almstetter, Pitcher der Nationalmannschaft auf dem Wurtfhügel Regensburgs, gewaltig unter Druck. Bereits 2:0 für Mannheim nach zwei gespielten Innings, im Baseball aber andererseits auch nicht viel. Also noch alles drin.
Das dritte Inning zeigte dann Eddie wieder in Normalform. Drei Batter kamen zum Schlag und gingen auch gleich wieder zur Bank zurück. Interessanter wurde es dann wieder, als Mannheim die Schläger übernahm. Runner auf eins, der durch einen Sacrifice Bunt (Opferbunt, bei dem der Batter ausgeht) auf die zweite Base kam, wieder ein Hit und ein Überwurf an der ersten Base brachten den dritten Punkt nach Hause. Jedes Inning ein Punkt, Mannheim hamsterte sich seinen Weg durch die Innings. 3:0 nach drei Innings.
Im vierten kam es dann Knüppeldick für Martin Almstetter. Eddie Aucoin hingegen wurde immer sicherer. Die Tornados bunteten erfolgreich und brachten so Runner auf Base 1 und 2. Ein Basehit füllte dann endgültig alle Bases, aber das war Martin Almstetter ja schon gewohnt. Sebastian Nowak schafften einen Basehit und machte das 4:0, aber das reichte den Tornados diesmal noch nicht. Immer noch waren alle drei Bases belegt und Jens Heymer kam zum Schlag. Der Ball flog Richtung Outfield, ein Double für Heymer und die Tornados-Runner wirbelten nur so um die Bases. Alle drei kamen nach Hause und es stand 7:0. Geschöckte Regensburger, wechselten erst mal den Pitcher.
Mit Martin Antwi auf dem Mound, ging es dann deutlich besser. Die Tornados waren nach dem Wechsel fertig mit dem Punkten. Aber die Regensburger liefen erst langsam warm.
Gleich im fünften, hämmerte Mic Weigl den Ball aus dem Stadion. Nur noch 7:1. Bis zum siebten Inning, passierte nichts mehr. Dann wieder ein gewaltiger Homerun der Regensburger und diesmal gaben sie nicht auf. Basehit auf Basehit brachte Runner auf die Bases und Eddie Aucoin ins Schwitzen. Unter anderem Daniel Husband und Ludwig Glaser, setzten den Pitcher Mannheims mehr und mehr unter Druck, bis weitere vier Punkte unter Dach und Fach waren. Erst ein Flyout im Infield, brachte die Wende. Der Runner wurde ausgegeben, Regensburg diskutierte heftig mit dem Umpire, weil alle den Ball auf dem Boden gesehen hatten. Kein Flyout, sagten sie, aber der Umpire bliebt bei seiner Meinung. Das war es dann im siebten Inning für Regensburg, sie mussten ihre Chancen in den beiden letzten Inning suchen, aber trotz Pitcherwechsel, oder vielleicht gerade wegen diesem gelang das nicht. Craig Pycock übernahm im achten Inning, nachdem Eddie Aucoin neuerlich unter Druck kam. Er sollte nichts mehr anbrennen lassen.
Im neunten Inning dann Hochspannung. Würde Regensburg es doch noch schaffen? Nein, ein aus nach dem anderen. Trotz Basehit, brannte nichts mehr an. Die Tornados gewinnen das vierte Spiel und vertagen die Entscheidung in Spiel fünf und nach Regensburg. Im Stadion des Gegners, werden sie alles auspacken müssen, um den Titel doch noch nach Mannheim zu holen. Am nächsten Samstag, 27. September, um 13:00 Uhr im Stadion der Legionäre, wird die Entscheidung um den deutschen Meister fallen. Das letzte Spiel wird entscheiden.
Vielen Dank an zaplive.tv für die Bilder, die zwar nicht immer alles gezeigt haben, aber deutlich mehr als man sonst gemeinhin von einem Baseballspiel zu sehen bekommt.
Box Scores DM-Finale Spiel 4:
Team
1
2
3
4
5
6
7
8
9
R
H
E
Legionäre
0
0
0
0
1
0
4
0
0
5
10
3
Tornados
1
1
1
4
0
0
0
0
–
7
7
0
Spiel 3
Morgen bereits geht es um den Titel im Roberto Clemente Field, wenn die Regensburg Legionäre gegen die Gastgeber zum vierten Spiel um die diesjährige deutsche Meisterschaft antreten. Und die Legionäre benötigen nur noch einen Sieg, um zum ersten Mal nach den Sternen zu greifen. 5:1 lautete der Endstand am Abend im Spiel zwischen Mannheim und Regensburg.
Gesichert wurde der deutliche Sieg durch gute Schlagleistungen gepaart mit sauberem Pitching seitens der Legionäre. Philipp Hoffschild heißt der siegreiche Pitcher, der mit seinen harten und präzisen Würfen die gefährlichen Batter der Mannheim Tornados nicht ins Spiel kommen ließ. Seiner starken Leistung, tat auch der einzige Punkt der Tornados keinen Abbruch, die im siebten Inning kurzfristig Gegenwehr leisteten. Aber da war es eigentlich schon entschieden, die Legionäre brauchten nur fünf Innings, um mit 5:0 in Führung zu gehen und hielten den Vorsprung dann bis zum Schluß.
Hoffschild pitchte ein Complete Game und erlaubte nur sechs Hits gegen die Tornados. Im siebten Inning, hatten die Gastgeber die Bases gefüllt und wollten sicher mehr, als nur einen Punkt, der es dann letztendlich wurde. Gepunktet hatte Rene Franke. Das war es dann aber auch schon an erwähnenswertem auf Seiten der Gastgeber, die heute nicht unbedingt überzeugen konnten.
Im zweiten Durchgang, begann der Punktereigen, als Daniel Husband den Ball zur 2:0 Führung über den Zaun drosch. Klaus Hopfensberger hatte kurz vorher die zweite Base gestohlen und gemeinsam sorgten sie für die Führung.
Im vierten Inning, griff dann einer der US-Legionäre erfolgreich zum Bat. Ludwig Glaser versenkte den Ball im Outfield. Mic Weigl brachte den Punkt zum 3:0 nach Hause. Danach erzielte erneut Daniel Husband den vierten Punkt für die Gäste nach einem Wildpitch von Waterman.
Im fünften Inning wechselte Mannheim dann den Pitcher Rene Holfelder sollte die Schlagstarken Legionäre in Schach halten, aber nach einem Double für den zweiten US-Legionär Donald Lutz kam Philipp Howard zum fünften Mal für die Legionäre bis zum Home Plate und erhöhte damit zum vorentscheidenden 5:0.
Danach war aber Schluss mit Punkten für die Legionäre. Die Mannheimer Defense behielt die Nerven und kontrollierte in der Folge, allerdings zu spät, was auf den Bases passierte. Dazu kam, dass Daniel Husband zwei Bases Loaded Situationen (Spieler auf allen Bases) nicht nutzen konnte. So blieb es letztendlich bei den fünf für Regensburg. Die Tornados selbst wirbelten heute am Schlagmal sehr zurückhaltend und beließen es bei dem einen schon erwähnten Punkt im siebten Inning.
Das vierte Spiel kann also schon die Entscheidung für Regensburg bringen. Um 12:00 Uhr kommt es im Roberto Clemente Field zum Duell zwischen Eddie Aucoin und Martin Almstetter, der sonst in der Regel für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Mound steht. Es wird also spannend morgen. Die Frage, ob Mannheim hier noch einmal zurückkommen kann, oder nicht, entscheidet darüber, ob es am 27. September im Stadion der Legionäre zu einem fünften Spiel kommen wird, oder nicht.
Box Scores DM-Finale Spiel 3:
Team
1
2
3
4
5
6
7
8
9
R
H
E
Legionäre
0
2
0
2
1
0
0
0
0
5
7
1
Tornados
0
0
0
0
0
0
1
0
0
1
6
3
Spiel 3 bei zaplive.tv:
Spiel 2:
12:5 für Mannheim ist das Ergebnis im zweiten Spiel. Ein Win für Eddie Aucoin, der vielleicht beste Pitcher der Liga, aber ein Spiel, in dem viele Punkte gemacht wurden.
Diesmal lief es anders im Ballpark der Legionäre. Kein Low-Scoring Game, das von der Verteidigung dominiert wurde, nein, ein Spiel, in dem die Bälle immer mal wieder nach draußen flogen. Bereits im ersten Inning, legten die Gäste vor und gingen mit 2:0 in Führung. In den folgenden, wurde diese Führung beständig ausgebaut, bis es nach vier bereits 4:0 stand.
Erst im fünften, brachten die Gastgeber zählbares auf das Scoreboard. 2 Runs, es stand nur noch 4:2. Wer aber dachte, dass das ein Signal für die Gastgeber gewesen wäre, der irrte. Mannheim ließ sich nicht einschüchtern, punktete fleißig weiter und baute noch im sechsten mit weiteren vier Punkten den Vorsprung auf 8:2 aus. Regensburg konnte nur einen Punkt dagegen halten und kam wohl langsam ins Schwitzen. Im eigenen Ballpark, vor einer Kulisse von über 500 Zuschauern, so vorgeführt, das konnte ihnen nicht gefallen.
Trotzdem waren für Regensburg nur noch 2 Punkte drin, während Mannheim in den letzten Innings sogar auf 12:5 erhöhte.
Zu den 13 Basehits der Tornados, kamen auch noch 7 Errors der Gastgeber, die heute wohl nicht ihren besten Tag in der Defensive erwischt haben. Mannheim hatte nur einen Error zu verzeichnen und im Gegensatz zu gestern damit wieder ihre Defense unter Kontrolle.
In der Serie steht es nun 1:1 und die Entscheidung kann frühestens nach dem vierten Spiel am kommenden Sonntag fallen. Die beiden Spiele der nächsten Woche, werden in Mannheim ausgetragen, parallel zu den deutschen Meisterschaften im Softball. In Mannheim könnten beide Entscheidungen also nur wenige Meter voneinander entfernt fallen. Und beide Mannschaften der Tornados sind dabei.
Mit dem heutigen Sieg, haben die Wirbelwinde jedenfalls ihre Ambitionen auf den Titel unterstrichen. Der klare Favorit hat einen ersten Schuss vor den Bug erhalten und wird nächste Woche im Stadion des Gegners zeigen müssen, dass sie das Zeug zum Meister haben. Aber mit der Mannschaft, die da auf dem Platz stand ist das auch jederzeit möglich und es ist auch gut, dass es eine Serie ist, denn die Tagesform ist dann nicht unbedingt entscheidend. Ein schlechter Tag macht noch keine Niederlage, das jedenfalls muss der Anspruch der Legionäre sein, damit es mit dem ersten Meistertitel für die Schwabelweiser endlich klappt.
Box Scores DM-Finale Spiel 2:
Team
1
2
3
4
5
6
7
8
9
R
H
E
Tornados
2
1
1
0
0
4
1
0
3
12
13
1
Legionäre
0
0
0
0
2
1
0
2
0
5
10
7
Spiel 1:
6:3 für Regensburg ist das Ergebnis des ersten Spiels, einer engen und spannenden Begegnung in der Armin-Wolf Arena. Erst im vierten Inning, kam zum ersten Mal zählbares auf das Scoreboard, als die Legionäre mit den ersten drei Punkten in Führung gingen. Aber Mannheim hatte nich vor, das Spiel einfach so kampflos aus der Hand zu geben. Sie schlugen zurück, und so stand es nach dem sechsten Inning 3:3 unentschieden.
Regensburg wollte aber nicht als Verlierer aus dem eigenen Stadion gehen. Im achten Inning, ließ Alexander Lauterbach dann Taten folgen, als er die Lederkugel aus dem Stadion drosch. Ein Homerun brachte so die Vorentscheidung. Mannheim konnte zwei weitere Punkte nicht verhindern. Ein neuerlicher drei Punkte Rückstand, war für die Wirbelwinde denn doch zu viel. Nach neun vollständigen Innings, blieb es so beim 6:3 für Regensburg, sicher nicht unverdient, aber nach gutem Spiel beider Teams für die glücklichere der beiden Mannschaften.
Regensburg durfte tatsächlich ihre beiden USA-Profis aufbieten, und so wurde den Zuschauern mit Donald Lutz und Ludwig Glaser echte Minor-League Atmosphäre geboten.
„Wir waren sicher ebenbürtig. Am Ende entschieden zwei krasse Fehler das Spiel“, bedauerte Georg Bull, der Trainer Mannheims, die vergebene Chance, hier gleich ein Zeichen zu setzen.
Auf Seiten der Gastgeber, machte Pitcher Philipp Hoffschild ein hervorragendes Spiel, und das obwohl er unter der Woche leicht erkrankt war. So ging der Win aus Spiel 1 an den Pitcher aus Regensburg, während Paul Waterman auf Seiten der Tornados den Loss des Spieles kassierte.
Box Scores DM-Finale Spiel 1:
Team
1
2
3
4
5
6
7
8
9
R
H
E
Tornados
0
0
0
0
0
3
0
0
0
3
7
3
Legionäre
0
0
0
3
0
0
0
3
X
6
7
2
Bisherige Partien:
Spiel 1: Regensburg – Mannheim 6:3 (Serie: 1-0 Legionäre)
Spiel 2: Regensburg – Mannheim 5:12 (Serie: 1-1)
Spiel 3: Mannheim – Regensburg 1:5
Spiel 4: Mannheim – Regensburg 7:5
Spiel 5: 27. September, 13:00 Uhr (Regensburg)
Zeitgleich zu den beiden Spielen in Mannheim, fanden die deutschen Meisterschaften im Softball der Damen statt. Für das Spiel am Samstag, verständigte man sich auf ein „Nightgame“, es wurde also unter Flutlicht gespielt. Am Sonntag wurde bereits um 12:00 Uhr begonnen, weil später am Tag Hoffenheim im Carl-Benz Stadion in Mannheim antreten sollte.
Mächtig geregnet hat es vor dem Spiel, aber wenn die Heideköpfe gedacht hatten, dass das Unwetter nun vorbei wäre, dann sahen sie sich getäuscht. Als Starting Picther waren für Heidenheim Peter Dankerl und für Mannheim Sam Waterman am Start. Und zunächst ging es auch so weiter, wie in Mannheim. Die Defensive dominierte, Runner auf den Bases waren eine Seltenheit und Punkte gab es nicht zu sehen. Das änderte sich dann im vierten Inning. Ein Error des Shortstops, brachte den Tornados die ersten beiden Runs. Und obwohl die Tornados in der Offensive ihre Chancen hatten, konnten sie das noch nicht in Runs umsetzen.
Zunächst sah es aber so aus, als könnten sich die Heideköpfe noch einmal fangen. Ryan Lilly trat im sechsten Inning ans Schlagmal und packte zumindest einen kleinen Hammer aus. Mit einem Homerun, der sich gerade noch so über den Zaun im Aussenfeld rettete, erzielte er den einzigen Run der Heideköpfe an diesem Tag. Das brachte wenigstens zeitweilig die Hoffnung zurück, dass doch etwas drin sein könnte. Nicht jedoch gegen den Pitcher der Tornados. Craig Pycock brachte die Heidenheimer Batter immer wieder mit seinen Würfen zur Verzweiflung, nach dem Homerun war nicht mehr viel von den Heideköpfen auf den Bases zu sehen. Im Feld schon, da war die Defense auf Posten.
Jedenfalls bis zum achten Inning. Da kam es dann knüppeldick für das stark besetzte Team aus Heidenheim. Das erste Aus war noch relativ einfach, ein Routine Play des dritten Baseman auf eins, gab den Fans das Gefühl, dass immer noch alles unter Kontrolle war. Dann aber ein Single und ein Walk, Runner der Tornados auf Base eins und zwei. Dominik Höpfner kam zum Schlag, der den entscheidenen Punkt in Spiel 2 in Mannheim schon nach Hause geschlagen hatte. Peter feuerte den Ball ab, Dominik erwischte ihn ausgezeichnet und schlug den nächsten Punkt nach Hause, während Höpfner bis auf Base 2 gelangte und Base 3 ebenfalls besetzt blieb. Das reichte Mike Hartley dann, er entzog Peter Dankerl für heute erst einmal das Vertrauen und winkte Hagen Rätz heran.
Man kann sich fragen, warum in dieser entscheidenden Situation nicht Markus Winkler eingesetzt wurde. Diesmal jedenfalls, war Hagen keine gute Wahl. Mit Runnern auf 2 und 3, entschied sich Heidenheim zu einem Intentional Walk, das bedeutet, der nächste Batter Billy Hess bekam absichtliche vier Fehlwürfe serviert, um auf die erste Base zu gelangen. Mit diesem taktischen Mittel, wollte sich Heidenheim die Chance auf ein Double Play offen halten, dass ihnen aus dem Inning geholfen hätte.
Mannheims Offense, spielte dabei aber nicht die ihnen zugedachte Rolle. Mit Bases Loaded, kam beim nächsten Batter dann gleich der nächste Basehit. Ein Single brachte den Punkt zum 4:1 nach Hause, alle Bases blieben besetzt. Beim nächsten Batter dann wieder ein Single, Heidenheim fand kein Mittel gegen die schnellen Bats der Tornados. Zwei weitere Punkte, das 6:1 war markiert und als nächstes machte sich die Nummer 47 der Tornados zum schlagen bereit. Marvin Appiah hatte schon in Spiel 2 dafür gesorgt, dass Mannheim ausgleichen konnte und so die Verlängerung überhaupt erst ermöglicht. Mike Hartley wechselte erneut den Pitcher, aber da war es eigentlich schon viel zu spät. Dieser Wechsel immerhin, erwies sich als gute Massnahme. Marvin erwischte die Kugel nicht richtig und servierte direkt auf den Spieler an der dritten Base. Der trat auf Base 3 zum ersten Aus und warf dann quer durch das Infield auf die 1 zum zweiten. Das schon vorher ersehnte Double Play, half den Heideköpfen aus dem Inning.
Aber zum Gewinnen, waren nun stolze sechs Punkte nötig. Fünf, um sich in die Verlängerung zu retten. Trotz Nachschlagrecht und damit noch zwei Innings at Bat für die Heideköpfe, war das gegen das Pitching aus Mannheim eine fast unlösbare Aufgabe, an der die Heideköpfe dann auch scheiterten. Ein Single in der zweiten Hälfte des achten Innings, bliebt folgenlos. Und im neunten, bei einem Aus, flog der Ball dann noch mal in Richtung Right Field. Der Runner wollte aus dem Single ein Double machen und startete durch bis auf 2. Marvin stellte aber unter Beweis, dass er nicht nur gut schlagen kann. Der rechte Aussenfeldspieler, feuerte die Kugel aus dem Outfield direkt auf die 2, wo der Baseman auf den Runner Heidenheims wartete und ihn zum zweiten Aus des Innings berührte. Nach dem letzten Flyout, war es dann endgültig vorbei. Mannheim zog jubelnd ins Finale ein und wartete gespannt auf Nachricht aus Solingen, gegen wen es denn nun im Finale gehen würde.
Die Tornados werden also ihrer Favoritenrolle, die sie sich mit den zwei Siegen in Mannheim letzte Woche hart erarbeitet hatten, bereits im ersten Spiel gerecht. Der erste Matchball ist schon verwandelt, um in der Analogie des Trainers Georg Bull zu bleiben. Spiel, Satz und Sieg für Mannheim.
Box Scores:
Team
1
2
3
4
5
6
7
8
9
R
H
E
Tornados
0
0
0
2
0
0
0
4
0
6
12
0
Heideköpfe
0
0
0
0
0
1
0
0
0
1
8
2
In Solingen am Weyersberg, stand es nach dem dritten Spiel in der Serie nur noch 2-1 für Regensburg. Das erste Spiel ging mit 3:1 an die Alligators, die ihre Heimstärke zu nutzen verstanden und ihre Hoffnung auf das Finale erhalten konnten. Für die Legionäre, brachte diese Niederlage sicher einige schlechte Erinnerungen ans letzte Jahr zurück, als man in der Serie ebenfalls bereits 2-0 führte und das dritte Spiel dann denkbar knapp verlor. Die gesamte Serie, ging daraufhin an die Mainz Athletics.
Aber im vierten Spiel, konnten die Regensburger dann ihren Matchball letztendlich doch verwandeln. Bereits im ersten Inning, gingen sie durch einen 2-Run Homerum mit 2:0 in Führung, diese konnte bis zum Schluss bewahrt bleiben. Mit 3-1 Siegen, zogen die Legionäre ins Finale der Deutschen Baseball-Meisterschaft 2008 ein, wo die Tornados schon auf sie warten. Es gibt also ein reines Süd-Finale, Mannheim und Regensburg setzen sich am Ende durch und werden den deutschen Meister 2008 unter sich ausmachen.