16:6 – eine eindeutige Angelegenheit für Aufstiegsfavorit Villingendorf Cavemen und absolute Chancenlosigkeit beim Gegner könnte man meinen. Doch im Grunde war es nur ein Spielabschnitt, der am vergangenen Sonntag (8.5.) im MTV-Stadion bei hochsommerlichen Temperaturen das Pendel zu Gunsten der Gäste aus dem Schwarzwälder und damit gegen die gastgebenden MTV Aalen Strikers ausschlagen ließ.
Dabei begannen die MTV-Baseballer gut und sahen lange Zeit wie der Sieger in einer hochklassigen und ausgeglichenen Partie aus. Angeführt von Starting-Pitcher Waldemar Jürgens, der mit harten Würfen die gefürchtete Offensivreihe der Cavemen dominierte, gelang es dem Aalener Team Villingendorf bis zum Ende des dritten Spielabschnitts bei Null zu halten. Das eigene Schlagrecht nutzten die Gastgeber hingegen, um durch Fried, Metzger und Bertuch selbst mit 3:0 in Führung zu gehen.
Eine erste Schwächephase erlaubte sich die Strikers-Feldverteidigung dann im 4. Inning, als man nach zwei Fehlern einen Punkt zum 1:3 abgeben musste. Waldemar Jürgens sorgte dann aber mit zwei kompromißlosen „Strike-Outs“ dafür, dass die Ostälbler nach wie vor mit einer Führung in den fünften Spielabschnitt gehen konnten. Doch auch im folgenden Durchgang drehte Villingendorf weiter auf und konnte mit drei harten und weiten Schlägen vier Punkte zum Zwischenstand von 5:3 für sich nach Hause bringen. Doch die MTVler zeigten eine gute Reaktion und brachten ihrerseits nach vier schönen „Hits“ drei Punkte zur erneuten Führung zurück auf die Homeplate, Zwischenstand damit 6:5 für Aalen.
Was danach folgte ist und bleibt ein unerklärbares Rätsel. Christian Bertuch hatte mittlerweile für Jürgens die Pitcherposition übernommen und sorgte mit präzisem Pitching im Zusammenspiel mit seiner Feldverteidigung für zwei „Outs“. Doch danach schien sich eine völlige mentale Blockade über das Strikers-Team gelegt zu haben. Anstatt wie bisher konzentriert und couragiert weiter zu machen und dem Favoriten Paroli zu bieten, reihte sich Fehler an Fehler in der Defensive und beim Pitching zu viele „Walks“ aneinander, Aalen wurde regelrecht zum Spielball eines nun entfesselt aufspielenden Gästeteams. Sage und schreibe 10 „Runs“ produzierten die Villingendorfer Schlagmänner, freilich mit großzügigster Unterstützung der Aalener Defense, ehe es dem neu eingewechselten Relief-Pitcher Albert Fried per „Strike-Out“ gelang, die „Offensiv-Orgie“ der Gäste zu stoppen. Damit sahen sich die Strikers völlig überraschend einem klaren Rückstand gegenüber, den Villingendorf im siebten Spielabschnitt sogar noch auf 16:6 ausbauen konnte.
Da aber die Moral der Aalener offensichtlich gebrochen war, konnte die drohende frühzeitige Niederlage nicht mehr abgewendet werden. Nach nur sieben Spielabschnitten stand die dritte Saisonniederlage per „10-Run-Mercy-Rule“ fest. Das Ergebnis von 6:16 (3:0/0:0/0:0/0:1/3:4/0:10/0:1) sorgte für allgemeines Kopfschütteln, sah es doch in der Tat lange Zeit nach einem hart umkämpften Spiel und einem durchaus möglichen Sieg für das Team aus dem Rohrwang aus. Warum die Begegnung letzten Endes eine solche dramatische Wendung nahm, können wohl nur die Aalener Spieler selbst erklären.
Am kommenden Wochenende sind die MTV Aalen Strikers spielfrei, das nächste Spiel bestreiten die MTVler dann am Sonntag, 22. Mai erneut zu Hause gegen den Aufsteiger Bad Mergentheim Warriors. Man hat also bis dahin genügend Zeit in sich zu gehen und Ursachenforschung ob der desolaten Vorstellung in den beiden Schlußinnings zu betreiben. Lobend hervorheben kann man nach diesem Spiel eigentlich nur Stanley Metzger, der trotz einer Verletzung bis zum Schluß auf die Zähne biss und darüber hinaus sogar eine Top-Schlagquote von 75% verbuchen konnte. Vielleicht färbt dieser Sportsgeist bis zum nächsten Spiel auch auf andere Spieler ab.
Spieleraufgebot/MTV Aalen Strikers: Mike Tauporn (Cf), Albert Fried (C/P), Waldemar Jürgens (P/Sst), Stanislav Metzger (1B), Christian Bertuch (3B/P/C), Andre Sprewitz (Sst/3B), David Preuss (Rf), Julius Dorsel (Lf), Mike Sabanovski (Cf), Paul Weber (2B), Michael Böttcher (Rf).