von Johannes Knuth
Tübingen. Mit zwei mühevollen 8:5- und 7:6-Erfolgen gegen die Heidenheim Heideköpfe 2 haben die Tübingen Hawks ihre theoretischen Chancen auf den Klassenerhalt in der zweiten Baseball-Bundesliga gewahrt.
Der Zuruf klang halb fordernd, halb verzweifelt. „Auf geht’s jetzt“, rief eine Zuschauerin dem Tübinger Spieler Daniel Helle zu, als der sich gerade Richtung Schlagmal aufmachte. Helle gehorchte, schlug den Ball des gegnerischen Pitchers ins Outfield – plötzlich hatten die Habichte einen Rückstand in eine Führung gedreht.
Es war bezeichnend, dass der Impuls vom Zuschauerrang gekommen war. Die Hawks wirkten über weite Strecken lethargisch, taten sich schwer gegen eine leicht verstärkte Juniorenmannschaft der Gäste, gegen die sie als Favorit ins Spiel gegangen waren. „Im Baseball kann man mit Willen und Ehrgeiz unglaublich viel erzwingen. Das hat uns über die gesamte Saison gefehlt“, sagte Hawks-Spielertrainer Rouven Führmann nach dem Doppelsieg.
Der Spieltag gegen Heidenheim bildete keine Ausnahme. In der ersten Partie ließen die Tübinger wieder viele Punkte auf den Bases liegen, allein Sean Cassisa überzeugte mit einem Solo-Homerun. Erst nach zähem Kampf und solidem Pitching von Dennis Jeworowski stand der 8:5-Erfolg fest. Die zweite Partie des Tages gehörte zunächst sogar den Heideköpfen, die bis zur Häfte des Spiels mit 4:2 führten – ehe Daniel Helle eine Aufmunterung von den Zuschauerrängen erhielt. Tübingens ansonsten guter Werfer Benjamin Burkahrt ließ die Gäste kurz vor Schluss nochmals gefährlich nahekommen, als er den Ball in den Dreck warf und Heidenheim somit zwei Punkte ermöglichte. Mit einem Strikeout rettete Burkhart den 7:6-Vorsprung aber ins Ziel. Es war der erste Doppelsieg der Habichte vor heimischer Kulisse seit Mitte Juni.