von Thomas Meyer
4:15 – das nackte Ergebnis scheint eine klare Sprache zu sprechen. Allerdings war die sonntägliche Partie der MTV Aalen Strikers zu Hause gegen den Landesliga-Tabellenführer Sindelfingen Squirrels alles andere als eine einseitige oder gar langweilige Angelegenheit. Die zahlreichen Zuschauer konnten sich bei wechselhaftem Wetter im MTV-Stadion an einer hochklassigen und packenden Begegnung erfreuen. Über nahezu die komplette Spieldauer waren die Strikers der mit starken und erfahrenen Spielern bestückten Sindelfinger Verbandsligareserve mindestens ebenbürtig und hatten den bisher noch ungeschlagenen Spitzenreiter sogar am Rand einer Niederlage – nimmt man das reine Ergebnis als Maßstab eigentlich schwer nachvollziehbar. Der Blick auf die einzelnen Inning-Ergebnisse (0:0/0:0/0:0/0:4/2:0/1:0/1:1/0:10) unterstreicht dies aber und zeigt andererseits, dass erneut ein einziger Spielabschnitt die MTVler um den verdienten Lohn brachte bzw. für die letztendlich klare Niederlage verantwortlich zeichnete.
Mit Starting-Pitcher Waldemar Jürgens, der nach einer kurzen studienbedingten Pause wieder mit von der Partie sein konnte, begannen die Aalener die Begegnung. Über drei Innings dominierte Jürgens in gewohnter Manier die gegnerische Offensivreihe und sorgte mit acht „Strike-Outs“ nahezu im Alleingang für die notwendigen „Outs“. Den Aalener Offensivkräften erging es im Gegenzug aber nur unwesentlich besser. Zwar gelangte man häufiger auf Base, doch zweimal schaffte man es nicht bei Läufern auf Base 2 und 3 wertvolle Punkte nach Hause zu bringen und in Führung zu gehen.
Nach einer kurzen Regenunterbrechung gestaltete sich das Pitching aber zunehmend schwerer für beide Mannschaften. Mit einem „Basehit“ gefolgt von drei „Walks“ gingen die Eichhörnchen im vierten Spielabschnitt prompt mit 4:0 in Führung. Allerdings konnten die Gastgeber im fünften Durchgang nach zwei „Double-Basehits“ durch Mike Tauporn und Waldemar Jürgens auf 2:4 verkürzen.
Christian Bertuch hatte mittlerweile das Pitching übernommen und machte im perfekten Zusammenspiel mit seiner Feldverteidigung seine Sache ebenfalls hervorragend. Lediglich im siebten Inning konnten die Mercedesstädter einen weiteren „Run“ nach Hause laufen, den Ostälblern gelangen durch Rene Krüger und Adis Heinzl deren zwei. Zwischenstand nach sieben gespielten Innings somit 5:4 für Sindelfingen, das Spiel stand auf des Messers Schneide, die Spannung war im Stadion regelrecht greifbar.
Der Genickschlag kam aber im folgenden achten Inning, als Aalens Pitcher plötzlich massive Schwierigkeiten mit der „Strike-Zone“ bekamen und die Squirrels so dank etlicher „Walks“ und einem sogenannten „Hit by Pitch“ zahlreiche Läufer auf Base brachten, die sie in der Folge mit insgesamt vier gut platzierten „Basehits“ Punkt um Punkt nach Hause brachten. So stand es nach dem achten Inning überraschender Weise deutlich 15:4 für die Gäste, das Aalener Team konnte dem Spiel danach keine Wende mehr geben.
Trotz des letztendlich klaren Resultats können die MTV Aalen Strikers hoch erhobenen Hauptes die weiteren Saisonspiele in Angriff nehmen. Aalens Trainer war hoch zufrieden mit der Mannschaftsleistung, die Strikers traten als Team auf und spielten endlich auch die Standardspielzüge wie gewünscht souverän und erfolgreich zu Ende. Gelingt es nun noch die Offensivleistung weiter zu verbessern, ist sicherlich noch das eine oder andere Erfolgserlebnis in den restlichen Saisonspielen möglich.
Die beste Schlagquote im Spiel erzielte auf Aalener Seite Waldemar Jürgens mit 75%, er lief gleichzeitig auch die meisten „Runs“ (2) nach Hause.
MTV Aalen Strikers: Raik Krüger (2B), Mike Tauporn (2B), Albert Fried (Sst/P), Thomas Meyer (P), Waldemar Jürgens (P/1B/Sst), Johannes Schrezenmeier (3B), Adis Heinzl (C), Mike Sabanovski (Rf), Rene Krüger (Cf), Christian Bertuch (1B/P), Alexander Bozovic (Lf), Matthias Schneider (Lf), Julius Dorsel, Tim Schmid, Gert Wöllner.