von unserem Chefredakteur Ralf König
Ulm – Knapp an einer Überraschung vorbei, schrammten die Verbandsligaspieler der Ulm Falcons heute im Spiel gegen den Tabellenführer aus Ellwangen. Im neunten Inning, fehlte lediglich ein Aus beim Spielstand von 8-7 für die Falcons, um dem bislang ungeschlagenen Tabellenführer die erste Niederlage beizubringen. Aber die Elks bewahrten die Nerven und drehten das Spiel im letzten Augenblick. Bei bereits zwei aus und einem Runner auf Base, gelang ein gewaltiger Homerun über den Zaun im linken Außenfeld zum Endstand von 9-8 für die Elche. Bei eigenem Schlagrecht, schafften es die Falken nicht mehr, das Spiel zu drehen.
Dabei sah es ganz gut aus nach dem sechsten Inning, in dem die Falken vier Punkte auf die Anzeigetafel brachten und von einem 4-7 Rückstand ausgehend mit 8-7 in Führung gehen konnten. Ellwangen zeigte sich erstmals verunsichert und konnte lange Zeit nichts zählbares dagegen setzen. In der Defensive lief es, nach einigen Unsicherheiten gegen die krachenden Hits der Falcons in Richtung dritter Base, als man dem Ball viel zu oft hinterherschauen musste, nach einem Pitcherwechsel aber deutlich besser für den Tabellenführer. Ulm zeigte sich sichtlich beeindruckt von den harten und platzierten, variantenreichen Pitches von Ellwangens Coach Brent Henry. Aber er zeigte seine Kunst nur bis zum neunten Inning, als er den Mound wieder verließ. Bis dahin, machten die Falcons aber keine weiteren Punkte.
Sehenswert auf jeden Fall ein schönes Double Play der Elks, als sie einen kurz geschlagenen Ball des Batters auf die erste Base feuerten und den Runner dort erwischten. Ein weiterer Runner der Falcons auf der dritten Base, wollte die Situation zu einem Punkt nutzen. Aber der First-Base-Man feuerte den Ball zurück zum Catcher, der genug Zeit hatte, den Spieler auszumachen.
Die Elks punkteten allerdings ab dem sechsten Inning auch nicht mehr. Fast nicht, muss man allerdings einschränken, denn in der ersten Hälfte des neunten Innings änderte sich das doch. Zwei Spieler waren bereits wieder auf die Bank geschickt und alle warteten auf das letzte Aus. Aber dann zeigten die Elks, warum sie in dieser Saison noch ungeschlagen an der Tabellenspitze stehen. Das charakteristische Klacken ertönte gleich mehrmals im Ballpark als zuerst Alexander Wanzek per Single auf die erste Base kam, gleich im Anschluss dann Jonas Buchholz den Ball über den mehr als 100 Meter entfernten Leftfield-Zaun schlug. Ein 2-Run-Homerun besiegelte das Schicksal der Falcons, die sich noch einmal aufbäumten. Aber Georg Obersts Single brachte nichts zählbares mehr. Als er gerade die zweite Base stehlen wollte, schlug der Batter den Ball halbhoch dem Shortstop praktisch genau in den Handschuh. Oberst hatte sich noch nicht einmal richtig umgedreht, als der Ball schon unterwegs Richtung erste Base war. Sicher machten sie auch das zweite aus. Noch ein Double Play, das auch schon fast die Entscheidung bedeutete. Der Rest war nur noch Formsache, Ulm kam nicht einmal mehr in die Nähe des Ausgleichs.
Eine verschenkte Chance der Falken, muss man nach dem Spiel konstatieren. Für die Ellwangen Elks bedeutet der Sieg den zehnten Sieg in der laufenden Saison. Mit 10-0 festigen sie ihre Führung in der Verbandsliga weiter und sind ernsthafter Favorit auf den Aufstieg. Allerdings hat das Spiel heute auch gezeigt, dass die Ellwangen Elks durchaus nicht unschlagbar sind. Sie haben die Nerven auch knappe Spiele zu gewinnen, das zeichnet einen potentiellen Aufsteiger aus. Aber das muss ja nicht immer so ausgehen. Der Spannung in der Liga, würde es jedenfalls nicht schaden, wenn die Gegner der Elks sich herausgefordert fühlen, dem Tabellenführer seine erste Niederlage beizubringen. Leicht wird der es ihnen aber ganz gewiss nicht machen.